Bei "coins" denkt man in unserem Geschäft meist an etwas ganz anderes als an dass, womit ich es vor ein paar Jahren zu tun bekam. Der Projekttitel lautete in etwa "Aufbau einer Bitcoin-Mine". Ich dachte dabei zunächst an ein Bergwerk oder etwas ähnliches, halt das, was man sich gemeinhin unter einer Mine vorstellte. Normalerweise gibt es für Mining-Projekte Spezialisten, so war ich schon verwundert, als mein Boss mich zu einem entsprechenden Meeting einlud.
Beim sichten der ersten Unterlagen wurde klar, dass es wohl nicht um ein Bergwerk, sondern um eine Art Rechenzentrum ging. Also vielleicht ein Rechenzentrum für ein Bergwerk? Ich wurde schnell belehrt: Bitcoins sind eine Art elektronischer Währung. Sie entstehen dadurch, dass jemand dem Bitcoin-Kollektiv (also faktisch dem Netzwerk aller Nutzer dieser Währung) einen Nachweis erbringt, dass er eine bestimmte Menge an Rechenleistung seiner Computer aufgebracht hat. Dafür bekommt er die Bitcoins sozusagen als Belohnung. Da man natürlich mehr Bitcoins errechnen kann, wenn man mehr Computer hat, entstanden in den vergangenen Jahren immer größere und Professioneller Bitcoin-Rechenzentren, die eben Minen genannt werden.
So könnte es in einer Bitcoin-Mine aussehen |
Solche Orte gibt es weltweit einige, aber manche davon sind nicht gerade so sicher, als dass man dort für Millionen von Dollar EDV-Komponenten aufstellen will. Also macht man das dort, wo generell wenig los ist. So ein Ort ist z.B. Island. Also reisten wir nach Island und kämpften dort mit dem Wetter und mit einigen Fragestellungen, die sich eben daraus ergeben, dass dort wenig los ist. So werden im Notfall die Hilfsdienste wie Feuerwehr und Polizei sicher eine Zeit länger brauchen als in Frankfurt am Main. Auch müssen gewisse Vorkehrungen für Ausfälle beachtet werden, denn nicht nur die bösen Buben brauchen länger bis da hin, sondern auch der Paketdienst mit den wichtigen Ersatzteilen.
Das Projekt war am Ende sehr interessant, auch wenn es zunächst weit Abseits von meinem Vorstellungs-Horizont lag. Seitdem beschäftige ich mich auch etwas näher mit der Kryptowährung Bitcoin. Eher zum Spaß, als um damit ernsthaft zu investieren und Geld zu verdienen, der Gedanke, eine von den Zentralbanken unabhängige, weitgehend anonyme Währung zu nutzen fasziniert mich dennoch.
Um einzusteigen braucht es zunächst eine elektronische Geldbörse, Wallet genannt. Die kann man als Software auf seinem PC oder Smartphone nutzen oder man bedient sich eines Dienstleisters, wie etwa Coinbase. Dort kann man auch seine ersten Bitcoins erwerben, indem man traditionelles Geld (so genannte Fiat-Währung) eintauscht.
Um Bitcoins zu verdienen, kann man auch selbst zum Miner werden. Man braucht dafür nicht unbedingt ein so großes Rechenzentrum wie dass, welches ich hier beschrieben habe. Allerdings kostet die Hardware für zuhause schon ein paar Euro und natürlich braucht die auch daheim Strom. Man muss also schon ernsthaft rechnen, ob sich das lohnt. Meist eher nicht. Eine andere Möglichkeit wäre dann das Cloud-Mining, dabei erwirbt man Anteile an der Rechenleistung der großen Bitcoin-Minen. Das kann sich eventuell schon eher lohnen, weil man sich den gesamten Overhead mit vielen anderen Anlegern teil. Ein Anbieter für das Cloud-Mining ist z.B. Genesis Mining.
Natürlich gibt es unzählige weitere Arten, um Bitcoins zu verdienen, viele davon sind nicht unbedingt seriös und die allermeisten sind, in Releation zum Verdienst, unglaublich aufwändig. freebitco.in ist am ehesten mit einer Art Casino zu vergleichen, bei Seiten wie BitForClicks bekommt man dafür, dass man bestimmte Anzeigen anklickt, eine minimale Belohnung im Wert von Bruchteilen eines Cent.
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